Liebe Leserin, lieber Leser,
heute starten wir unseren Rundgang am Donaukanal in Richtung Stubenring.
Das erste Gebäude, welches wir uns dabei vornehmen ist die Wiener Urania.
Vorerst noch einige Worte zum Stubenring.
Bei der Urania beginnt der erste Abschnitt der Wiener Ringstraße, also der Stubenring. Er erhielt seinen Namen im Jahre 1867. Es ist jener Teil der Ringstraße zwischen Parkring und Franz-Josefs-Kai. Der Name Stubenring geht auf die „Stubenbastei und das „Stubentor“ zurück.
Im Bereich des Stubenringes in Richtung „Innere Stadt“ entstanden die Gebäude später als viele andere Ringstraßengebäude. Der Grund ist der, dass hier vorerst eine riesige Kaserne stand.
Diese Kaserne war die Franz-Josef-Kaserne und sie befand sich im 1. Wiener Gemeindebezirk nahe der Mündung des Wienflusses in den Wiener Donaukanal – ungefähr dort wo später die Postsparkasse errichtet wurde. Die Kaserne wurde nach Kaiser Franz Joseph I. benannt und von 1854–1857 erbaut. 1900/1901 erfolge der Abbruch und dadurch wurde die Vollendung der Wiener Ringstraße im Bereich des Stubenrings ermöglicht.
Die Wiener Urania
Am 24. Juni 1904 beschloss der Gemeinderat den Bau der Urania am unverbauten Aspernplatz (seit 1976: Julius-Raab-Platz). Mit der Planung wurde der Jugendstilarchitekt Max Fabiani beauftragt, der ein Schüler von Otto Wagner war. Nach der kurzen Bauzeit von elf Monaten wurde die Urania am 6. Juni 1910 eröffnet. Die Idee zum Bau war eine Möglichkeit zu schaffen wissenschaftliche Erkenntnisse auch einem Laienpublikum zugänglich zu machen.
Schon seit damals gibt es in der Urania auch eine Sternwarte. Die Wiener Urania Sternwarte ist damit die älteste Volkssternwarte Österreichs.
Heute ist die Wiener Urania eine Einrichtung der „Wiener Volkshochschulen GmbH“.
Der „Verein Wiener Urania“ erweiterte von Beginn an das Bildungsangebot. Im Semester 1915/16 wurde erstmals ein Sprachkurs angeboten, und zwar für Bulgarisch. Ab dem Semester 1916/17 gab es auch Sprachkurse für „Sprachen der Monarchie". In den folgenden Jahren wurde das Angebot um weitere Sprachen erweitert.
Am 8. Juni 1928 erlebte die Urania eine Premiere, als erstmals in Österreich ein Tonfilm gezeigt wurde. Waren die ersten Tonfilme noch Kurzfilme, wurde im September 1928 mit dem Film „Stätten deutscher Arbeit und Kultur“ der erste abendfüllende Tonfilm vorgeführt. Als Vorfilm wurde der Kurzfilm mit Hans Moser als Wiener Dienstmann gezeigt, der mit seiner „Kofferszene“ sofort populär wurde.
Am Weihnachtstag, dem 25. Dezember 1950, fand die erste Vorstellung des Urania-Puppentheaters statt, das von den Volksschullehrern Hans Kraus (1923–1995) und Marianne Kraus († 1999) gegründet worden war. Seit 1957 ist das Urania-Puppentheater auch im ORF-Fernsehen präsent. Das Kasperltheater – die weltweit älteste Fernseh-Kindersendung – mit den Figuren Kasperl und Pezi lief jeden Mittwoch um 17:00 Uhr. Da kann ich mich noch gut erinnern, denn da war ich jeden Mittwoch vor dem Schwarz-Weiß-Fernseher bei meiner Großmutter mit dabei.
Das Puppentheater befindet sich seit 2019 im Besitz der Firma Kasperl und Pezi GmbH unter der Geschäftsführung von André Heller.
Nach einer großen Renovierung erfolge 2003 die Neueröffnung des Urania-Cafés und des Urania-Kinos.
Julius Raab Platz
Der Julius-Raab-Platz befindet sich zwischen dem Donaukanal und dem Beginn der Ringstraße am Stubenring in unmittelbarer Nähe der Wiener Urania. Eine Seite des Regierungsgebäudes (ehem. Kriegsministerium“) grenzt ebenfalls an den Julius-Raab-Platz.
Julius Raab war ein österreichischer Politiker und Bundeskanzler der Republik Österreich. Das Denkmal für Julius Raab steht aber nicht am Julius Raab Platz sondern wurde am Dr.-Karl-Renner-Ring errichtet. Informationen zu Julius Raab gibt es dann im Kapitel „Dr.-Karl-Renner-Ring“.
In der nächsten Folge schauen wir uns das ehem. Kriegsministerium ("Regierungsgebäude") am Stubenring 1 an.
Textquelle
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